Sassenberg – Der Maschinenlärm ist schon von weitem zu hören. Und dann kommen auch die Verursacher ins Bild. Blitzschnell fallen die Maisstängel reihenweise um, und werden durch den Häcksler gejagt. Die Ernte landet im parallel fahrenden Anhänger, der von einem Traktor gezogen wird. In Zehner-Reihen räumt der gewaltige Häcksler das Maisfeld ab, und der Anhänger ist schnell gefüllt und wird zum Hof gebracht.

„Die Maisernte ist in vollem Gange“, erklärt Hubert Deventer von der Raiffeisen Warendorf. Und die Landwirte könnten mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. „Der Mais holt das auf, was bei den anderen Getreidesorten verloren wurde.“ Denn das trockene Frühjahr hatte die Ernten doch negativ beeinflusst und für Verluste bei den Getreidesorten gesorgt. „Aber der Mais hat dann von den Wetterbedingungen profitiert“, freut sich Deventer.

Und so haben in diesen Tagen vor allem die Erntefahrer mächtig viel zu tun. „Die wenigsten Landwirte ernten selbst. Man muss auch die Zeit haben, um zu ernten, deshalb vergeben viele Landwirte die Außenarbeiten an Lohnunternehmen“, sagt Bernd Strotmann, Geschäftsführer der Maschinengemeinschaft Freckenhorst. Sein Handy klingelt in diesen Tagen fast pausenlos, er ist ein vielgefragter Mann. „Viele Landwirte geben Rundumaufträge von der Aussaat bis zur Ernte, oft auch die komplette Betreuung“, weiß Deventer, der die gute Zusammenarbeit mit der Maschinengemeinschaft lobt. „Wir stellen als Raiffeisen die Mittel zur Verfügung und geben die richtige Beratung“, erklärt er das Modell.

Die Maisernte läuft seit gut drei Wochen und wird bis Ende Oktober dauern. Dabei werden drei verschiedene Ernten unterschieden. Zurzeit wird der Silomais geerntet, der zur Rindviehfütterung der Bullen und Milchkühe benötigt wird. „Dabei wird die ganze Pflanze geerntet und gehäckselt, anschließend konserviert“, sagt Deventer. Der frisch geerntete Mais wird zum Hof gefahren und dort von Traktoren festgefahren. Immer wieder rollen die schweren Maschinen über den Mais, um die Masse zu verdichten, damit sie haltbar wird. Denn es darf sich keine Luft mehr dazwischen befinden. Die fertige Silage wird dann mit einer Folie luftdicht abgeschlossen und mit Autoreifen beschwert, damit die Abdeckung auch wirklich dicht hält. Der Landwirt kann dann nach und nach das Futter direkt an sein Vieh verfüttern.

Rund 40 bis 50 Tonnen Silomais werden pro Hektar erwirtschaftet. Wenn der Silomais eingefahren ist, kommt das Corncopmix (CCM) an die Reihe. „Hier wird nur der Kolben mit einem Teil der Spindeln geerntet“, erklärt Deventer. Diese Ernte dient der Schweinefütterung und ergibt 14 Tonnen pro Hektar.

Als letztes wird der Körnermais vom Feld geholt. Er dienst als Schweine- und Ferkelfutter, wird aber auch in Brennereien, zur Ethanolgewinnung, als Verpackungsmaterial, aber auch zur menschlichen Ernährung genutzt. Rund zehn Tonnen werden pro Hektar erwirtschaftet.

„Mais bringt in kürzester Zeit viel Masse. Die Aussaat ist um den 15. April, und innerhalb von fünf Monaten produziert ein Hektar Mais fast 50 Tonnen Masse“, sagt Deventer, der das ausgeklügelte System der Landwirte lobt. Denn die Fruchtfolge sei wichtig, um gute Erträge zu erzielen. Auf den Mais folgt demnach Weizen, der im August geerntet werden kann, anschließend Gerste (Ernte im Juli), dann Zwischenfrüchte wie Buchweizen oder Senf, die nur als Vorbereitung auf den Mais angebaut werden und zur Humusbildung und besseren Bodenbeschaffenheit sorgen. Und dann wird im April wieder Mais gesät.

„Wir bitten um Rücksicht und um Verständnis für die Landwirtschaft, wenn die Straßen mal verdreckt sind. Aber wir müssen die Zeit jetzt nutzen“, sagt Strotmann.

 

Quelle: Westfälische Nachrichten

Mais bringt gute Erträge

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